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Wissenstransfer: Hörsaal > Acker

HTL bringt alle österreichischen Traktorhersteller und modernste Landmaschinen zu Pflugtechniktagen ins Innviertel.

ST. GEORGEN BEI OBERNBERG / Neueste Technik im praktischen Einsatz erlebten mehr als 50 Schülerinnen, Schüler und Studierende am 1. und 2. Oktober: Die Maschinenbau-HTL Ried, mit dem Ausbildungszweig Agrar- und Umwelttechnik und die Fachhochschule Wels, Studiengang Agrartechnologie und Agrarmanagement, veranstalteten gemeinsam Pflugtechniktage.

Sie konnten dafür starke Partner gewinnen: Knapp 1800 PS waren in St. Georgen am Feld, denn vertreten waren alle Zugfahrzeughersteller Österreichs – Steyr, Lindner, Reform und Syn Trac. Auch modernste Landtechnik von Pöttinger, Regent, Lemken, Gassner, Berti, Müthing u. a. kam zum Einsatz, großteils zur Verfügung gestellt von regionalen Händlern und begleitet von deren fachkundigen Experten.

Auch wenn der Pflug im Ackerbau heute bisweilen hinterfragt wird, so bietet die wendende Bodenbearbeitung doch entscheidende Vorteile, nicht zuletzt bei der effektiven Regulierung von Unkraut und Schädlingen ohne Verwendung von Chemie. Neben pflanzenbaulichen Aspekten standen bei den Pflugtechniktagen insbesondere betriebswirtschaftliche und technische Gesichtspunkte im Mittelpunkt.

Effizient pflügen
Zentrale Aufgabe bei diesem Wissenstransfer „vom Hörsaal auf den Acker“ war es, am Feld jene Pflugeinstellung zu finden, die eine optimale Abstimmung zwischen Zugfahrzeug und Anbaugerät gewährleistet. Schließlich senkt ein richtig eingestellter Pflug den Treibstoffverbrauch, reduziert den Maschinenverschleiß und schont den Boden. Die Vorbereitungen der Zugmaschine (Kontrolle des Reifendrucks, Ballastierung, Einstellung von Spur, Ober- und Unterlenkern) wurden den Teilnehmern ebenso in der Praxis vermittelt wie die Einstellungen am Anbaugerät (Arbeitstiefe, Zugpunkt, Pflugneigung, Vorderfurchenbreite).

Maisstroh bearbeiten
Besonderes Augenmerk legten die zehn Lehrenden bei den Pflugtechniktagen auch auf das richtige Einarbeiten der Maisstrohmasse nach der Körnermaisernte. Das Maisstroh sollte möglichst fein gehäckselt, gleichmäßig über die Fläche verteilt und in die Krume eingebracht werden. So kann es von Bodenorganismen optimal zerlegt werden und zum Humusaufbau beitragen. Darüber hinaus beugt dieser Arbeitsgang dem Maiszünslerbefall vor, reduziert Mykotoxine und erhöht die Wasserspeicherkapazität im Boden. Neben Schlegelmulchmaschinen unterschiedlicher Typen und Arbeitsbreiten kam erstmals das Systemträgerfahrzeug Syn Trac in Kombination mit einer Scheibenegge im Heckanbau zum Einsatz und wurde durchaus positiv beurteilt, auch im Hinblick auf die gleichzeitige Kombination mit einem Schlegelmulcher im Frontanbau.

Fit für neueste Technologien
Neue Technologien haben auch im Bereich der Landwirtschaft längst Einzug gehalten. „Smart Farming, digitale Lenksysteme und Fahrzeuge, die direkt am Feld miteinander kommunizieren, sind heute Realität. Damit unsere Absolventen moderne Agrartechnik verstehen, nutzen und selbst weiterentwickeln können, kombinieren wir die Theorie mit der praktischen Anwendung“, erklärt Martin Anzengruber, Leiter Agrar- und Umwelttechnik an der HTL Ried und Organisator der Pflugtechniktage.

Die Kooperation im Rahmen der Praxistechniktage schätzt auch Claudia Probst, Studiengangsleiterin an der FH Oberösterreich in Wels: „Alleine ist man einzigartig, zusammen ist man stark. Was uns – die FH Wels und die HTL Ried – gemeinsam antreibt, sind Innovation, Qualität und das Ziel, jungen Menschen einen optimalen Start in eine berufliche Zukunft im Landwirtschaftssektor zu ermöglichen.“

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